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Eigenständige Jugendpolitik

Eigenständige Jugendpolitik bezeichnet einen Politikansatz, der die Interessen und Bedürfnisse von jungen Menschen zwischen 12 und 27 Jahren in den Mittelpunkt ressortübergreifenden politischen Handelns stellt. Er folgt den Leitlinien für eine Eigenständige Jugendpolitik und ist in die Jugendstrategie 2015-2018 „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“  eingebunden.

Eine besonders wichtige Rolle spielt die kommunale Ebene, welche räumlich und politisch den jugendlichen Lebenswelten am nächsten ist. Aber auch Bund und Länder bekennen sich mit konkreten Initiativen und Beschlüssen zur Eigenständigen Jugendpolitik, so geschehen mit einem Beschluss des Bundesrates in 2013. Einzelne Länderprogramme und -initiativen mit explizitem Bezug zur Eigenständigen Jugendpolitik existieren bereits in Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz.

Auf Bundesebene ist die Eigenständige Jugendpolitik im Koalitionsvertrag verankert. Von einer neuen, ressortübergreifenden Jugendpolitik ist darin die Rede, von einer „Jugendpolitik, die die Belange aller jungen Menschen im Blick hat“. Freiräume, Chancen und Rückhalt stehen ebenso im Vertrag wie ein Jugend-Check, der Maßnahmen auf die Vereinbarkeit mit den Interessen junger Menschen überprüft. Außerdem will die Bundesregierung die Partizipation und das Engagement Jugendlicher stärken und für mehr Anerkennung sorgen. Viele der Einzelvorhaben der Jugendstrategie „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ wurden im Dialogprozess zur Entwicklung einer Eigenständigen Jugendpolitik immer wieder gefordert: die Stärkung des Themas „Jugend“ in der Demografiestrategie des Bundes, eine explizite Befassung durch den Kinder- und Jugendbericht, eine wirksame Jugendbeteiligung und eine Weiterentwicklung der Maßnahmen und Angebote im Bereich e-Partizipation. Darüber hinaus liegen verschiedene Modellprojekte im Verantwortungsbereich des Bundes und er unterstützt im Rahmen des Innovationsfonds des Kinder- und Jugendplans 42 innovative Projekte zur Förderung der Eigenständigen Jugendpolitik.

Alle genannten Maßnahmen sind den Leitlinien für eine Eigenständige Jugendpolitik verpflichtet. Diese geben einen kompakten Überblick über die Beweggründe und Anforderungen eines ganzheitlichen jugendpolitischen Ansatzes. 

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Aktuelle informationen

Gelungene Freiräume: Interview mit Peter Kamp (BKJ) und Nils Neuber (dsj)

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Was macht "gute" und gelingende Freiräume aus? Wie können Pädagoginnen und Pädagogen die Bildung von echten und unverzweckten Freiräumen für junge Menschen unterstützen? Im Interview beziehen Peter Kamp (BKJ) und Prof. Dr. Nils Neuber (dsj) aus fachpolitischer Sicht Stellung zu einem Thema, das gerade in der Kinder- und Jugendhilfe heiß diskutiert wird. Peter Kamp ist Geschäftsführer beim Landesverband LKD der Jugendkunstschulen in Nordrhein-Westfalen und Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ), Prof. Dr. Nils Neuber ist Professor für Bildung und Unterricht im Sport an der WWU Münster und Sprecher des Forschungsverbundes der Deutschen Sportjugend (dsj).

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Freiräume: Eine Gegenwartserfahrung zwischen Langeweile und Verzweckung

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Freiheit – ein großes Wort, das die einen zu philosophischen Höhenflügen einlädt und das für die anderen nur Hand in Hand mit „Sicherheit“ zu denken ist. Im jugendpolitischen Diskurs wurde „Freiheit“ in den vergangenen Jahren verstärkt in den Begriff der „Freiräume“ übersetzt und beschreibt so eine politische Forderung, die auf Phänomene wie die Verdichtung und Beschleunigung des Alltagslebens, Selbstoptimierungszwänge und Mithaltedruck reagiert: Die Lebensphase Jugend ist geknüpft an besonders hohe gesellschaftliche Erwartungen, es geht – so der 15. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung - „um die Ablösung vom Elternhaus, die Ausbildung einer Lernmotivation, die finanzielle Verselbstständigung, die Bewältigung der Pubertät, die Entwicklung ihrer Sexualität sowie um den Aufbau von tragfähigen Beziehungen zu Gleichaltrigen“.

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"Lernt uns zu verstehen!" Interview mit Nicky

(c) privat

Nicky ist Bundesfreiwilligendienstleistende bei MOMO Berlin (ein Projekt des KARUNA Zukunft für Kinder und Jugendliche in Not Int. e.V.) und hat an der 3. Straßenkinderkonferenz in Jamlitz teilgenommen. Im Interview erzählt sie uns, wie (Straßen-)Jugendliche besser unterstützt werden können, damit sie bessere Chancen im Aufwachsen und Leben haben.

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Was uns eint: Vielfalt als YouTube-Hit

(c) pixabay

„It’s easy to put people in boxes.” Es ist einfach, Menschen in Schubladen zu stecken. Uns von den anderen abzugrenzen – da sind „die“, und da sind „wir“. Die, die anders aussehen als wir. Die, die anders leben als wir. Die, die anders lieben als wir. Die, die anders glauben als wir. Doch was ist es, was uns all diese Schubladen überwinden lässt? Was eint uns?

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Chancengerechtigkeit – Chancengleichheit – Chancenvielfalt?

(c) Janine Ponzer

Der Gerechtigkeitsbegriff findet sich derzeit prominent in der öffentlichen Debatte; und auch im Bundestagswahlkampf 2017 spielte soziale Gerechtigkeit eine große Rolle. Was ist sozial? Was ist gerecht? Wie können insbesondere Jugendliche Chancengerechtigkeit erfahren, sei es in der Schule, im Alltag oder im Elternhaus? Und ist für alle immer das selbe "gerecht"?

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"Jugendliche ins Blickfeld rücken" - Interview mit Prof. Dr. Birgit Reißig

(c) David Ausserhofer

Prof. Dr. Birgit Reißig leitet im Deutschen Jugendinstitut die Abteilung mit dem Forschungsschwerpunkt Übergänge im Jugendalter. Im Rahmen des Innovationsfonds zur Förderung der Eigenständigen Jugendpolitik verantwortete Prof. Reißig die wissenschaftliche Begleitung von vier Projekten im Handlungsfeld der Jugendsozialarbeit, welche innovative Ansätze der Arbeit mit Straßenjugendlichen erprobten.

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Zwischen Demokratieunterricht und gestaltender Teilhabe: Politische Bildung junger Menschen im Heute

(c) Barbara_Hass ist krass

„Das Gespenst des Populismus geht wieder um und ist so präsent und erfolgreich wie wohl noch nie in der Nachkriegsgeschichte. […] Die Antwort lautet seit einiger Zeit wieder häufiger: Mehr politische Bildung tut Not!“ Was Thomas Krüger, der Präsident der Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb) in einer Rede an der Universität Bonn im Januar 2017 formulierte, wird zur Zeit auf allen Ebenen von Politik und Gesellschaft diskutiert: Wie können (junge) Menschen zur Teilnahme und Teilhabe am öffentlichen Leben befähigt werden, um zum Beispiel auch dann politisch haltungs- und handlungsfähig zu sein, wenn sich online wie offline die Nachrichten zu aktuellen Debatten und Ereignissen zu widersprechen oder zu überschlagen scheinen? Und wo sind die Orte politischer Bildung, an denen junge Menschen Demokratie als etwas erleben können, das ihnen die Möglichkeit gibt, ihren Lebensraum selbst mitzugestalten?

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Jugendpolitik im Wahlkampf: Ein Interview mit den jugendpolitischen Sprechern der Parteien im Bundestag

Fotograf: Jonas Funk, Jugendfotos.de

Die aktuelle Legislaturperiode des Bundestags neigt sich ihrem Ende entgegen, in wenigen Wochen beginnt die heiße Phase des Wahlkampfs. Wir nutzen die Gelegenheit, um uns mit den jugendpolitischen Sprecherinnen und Sprechern der Bundestagsfraktionen über ihre jeweiligen jugendpolitischen Perspektiven zu unterhalten.

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"Learning by Doing!" Ein Interview mit Sebastian Bock (AdB)

(c) Sebastian Bock

Sebastian Bock ist stellvertretender Geschäftsführer des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten e.V. (AdB)Der AdB ist ein Zusammenschluss von Einrichtungen politischer Jugend- und Erwachsenenbildung mit unterschiedlichen Profilen, z.B. Jugendbildungsstätten, Heimvolkshochschulen, internationale Begegnungsstätten und Akademien der parteinahen Stiftungen. Politische Bildung ist dort das Kerngeschäft und Sebastian Bock ist sich sicher: "„Learning by doing!“ Nur durch das eigene Tun können junge Menschen Selbstwirksamkeit erfahren und wirklich auch wirksam für das Gemeinwohl werden."

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22 Mio. junge Chancen - gesellschaft.gemeinsam.gerecht.gestalten. Ein Gespräch zum 16. DJHT

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Der 16. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag (16. DJHT) steht unter dem Motto „22 Mio. junge Chancen - gemeinsam. gesellschaft. gerecht. gestalten.“ Auch die Jugendstrategie „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ wird sich auf dem 16. DJHT mit Fragen von Chancen und Perspektiven junger Menschen auseinandersetzen. Zugleich stellt das Motto klar, dass Jugendpolitik eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Wir haben daher mit der AGJ-Vorsitzenden Prof. Dr. Karin Böllert und mit Dr. Christian Lüders, Leiter der Abteilung Jugend und Jugendhilfe im Deutschen Jugendinstitut, sowie mit Natalie Schoch, Teilnehmerin der Jugendkonferenz 2016, anlässlich des anstehenden Jugendhilfetags und seinen jugendpolitischen Zielen ein Interview geführt.

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