HomeModellprojekte › Modellprojekte

Modellprojekte

Unter dem Dach der Jugendstrategie 2015-2018 „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ fördert der Bund verschiedene Modellprojekte. Diese Projekte dienen z. B. der Weiterentwicklung und Umsetzung der Eigenständigen Jugendpolitik und der Umsetzung der EU-Jugendstrategie.

Jugend stärken im Quartier

Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt und Bau hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Januar 2015 das Modellprogramm „JUGEND STÄRKEN im Quartier” gestartet. Damit werden junge Menschen in sozialen Problemgebieten beim Übergang von der Schule in den Beruf begleitet. Finanziert wird das Programm mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) für die Förderperiode 2014 bis 2020.
Die Projekte werden in den Fördergebieten der Sozialen Stadt oder in vergleichbar benachteiligten Regionen umgesetzt. Über individuelle Förderangebote und Mikroprojekte sollen nicht nur Kompetenzen und Persönlichkeit der jungen Menschen gestärkt, sondern auch ein Mehrwert für das Quartier geschaffen werden - zum Beispiel indem die jungen Menschen einen Gemeinschaftspark anlegen oder ein interkulturelles Stadtteilfest organisieren. Damit leistet „JUGEND STÄRKEN im Quartier” auch einen Beitrag zu einer integrierten, sozialen Stadtentwicklung.
Die Initiative wird ergänzt durch das Projekt „JUGEND STÄRKEN: 1.000 Chancen”, mit dem das  Bundesfamilienministerium neue Wege der Kooperation zwischen Trägern der Jugendsozialarbeit und der Wirtschaft geht. Auf ehrenamtlicher Basis bieten Unternehmerinnen und Unternehmer vor Ort benachteiligten jungen Menschen durch praxisnahe, niedrigschwellige Unterstützungsangebote deutschlandweit Einblicke in die
Arbeitswelt. Die jungen Menschen werden angeregt, sich mit beruflichen Perspektiven auseinanderzusetzen.

Youthpart

Wie können zeitgemäße Formen der Jugendbeteiligung die Potenziale der Digitalisierung nutzen? Wie kann hierdurch die Teilhabe junger Menschen verbessert werden? Welche Erfahrungen gibt es dazu bereits im In- und Ausland? Wie kann onlinebasiert Jugendbeteiligung auf kommunaler Ebene ausgestaltet werden?
Diesen und weiteren Fragen widmet sich die Initiative youthpart. Im Projekt werden gemeinsam in einem Kompetenz-Netzwerk internetbasierte Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche entwickelt. Eine multilaterale Kooperation schafft Synergien durch europäischen und internationalen Austausch mit ausgewählten Partnerländern. Die vielfältigen Aktivitäten von youthpart tragen dazu bei, ePartizipation als wirkungsvolle, jugendgerechte und zeitgemäße Form der Beteiligung zu etablieren.

Youthpart #lokal

Im Rahmen des multilateralen Kooperationsprojekts youthpart startete im Mai 2013 die Initiative „youthpart #lokal". Sechs Modellkommunen wurden bis zum Herbst 2014 dabei unterstützt, neue netzbasierte Verfahren zu erproben, um Jugendliche konkret an kommunalen Entscheidungen zu beteiligen (ePartzipation). Die Modellkommunen wurden dabei beraten und begleitet, wenn sie Steuerungs- und Kooperationsstrukturen für die netzbasierte Beteiligung Jugendlicher entwickelten. Dabei kamen speziell entwickelte Softwaretools zum Einsatz, mit denen Jugendliche selbst Initiativen entwickeln und bewerten können. Am Ende des Projektes standen nicht allein die Best-Practice-Beispiele, sondern auch eine Handreichung mit Erfolgsfaktoren für alle, die netzbasierte Jugendbeteiligungsverfahren im kommunalen Rahmen umsetzen wollen, zur Verfügung. Das gewonnene Prozesswissen aus den Modellkommunen ging darüber hinaus in eine Best-Practice-Datenbank und einen europäischen Austauschprozess ein, in dessen Rahmen Guidelines für gelingende ePartizipation Jugendlicher erarbeitet wurden. Das entwickelte Konzept fließt in den weiteren Dialogprozess des bundesweiten Gesamtvorhabens „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ ein und bildet die Grundlage für eine trägerübergreifende Zusammenarbeit für Beratung, Qualifizierung und Umsetzung der (e)Partizipation Jugendlicher. "youthpart #lokal – kommunale Jugendbeteiligung" war eine Initiative der Deutschen Kinder und Jugendstiftung gemeinsam mit IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. und wurde vom Bundesfamilienministerium gefördert.

Bundesweite Initiative „Kinderfreundliche Kommunen“

Sechs Städte und Gemeinden in Deutschland machten sich als Pilotkommunen erstmals auf den Weg, das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ zu erwerben. Mit dem Siegel unterstützen das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland das Engagement zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention auf lokaler Ebene. Der dazu gegründete Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ wird das Siegel an Städte und Gemeinden vergeben, die unter der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen einen Aktionsplan für die lokale Umsetzung von Kinderrechten verabschiedet haben. Das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ bietet den Kommunen die Möglichkeit, die Rechte von Kindern und damit den besonderen Schutz, die Förderung und die Beteiligung von jungen Menschen zu stärken.
Das Siegelverfahren erfolgt auf der Grundlage internationaler Standards, entwickelt aus den Zielen der UN-Kinderrechtskonvention. Neun Bausteine sind gesetzt:

  • die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen,
  • die kinderfreundliche Rahmengebung,
  • der übergreifende Aktionsplan,
  • die Interessenvertretung für Kinder,
  • der Vorrang des Kindeswohls,
  • ein ausgewiesener Kinder- und Jugendetat,
  • der regelmäßige Bericht der Kommune,
  • die Information über Kinderrechte
  • und die Unterstützung von Kinderrechtsorganisationen.

Der Prozess beginnt mit einer Standortbestimmung anhand eines Fragebogens. Die Entwicklung und Auswertung der Indikatoren wird gefördert vom BMFSFJ. Ebenfalls wird die Konzeption von Jugend-Befragungen unterstützt. Begleitende Workshops mit Kindern und Jugendlichen ermitteln ihre Wünsche und Vorschläge, die in den Aktionsplan einfließen.

Creative Commons Lizenzvertrag