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Jugendstrategie 2015–2018

Auf dem Weg: Aktuelles aus der Jugendstrategie

Straßenschild Jugendstrategie

Die Aktivitäten zur Jugendstrategie „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ sind erfolgreich angelaufen, diverse Einzelvorhaben sind in Arbeit – im Folgenden ein ausführlicher Überblick über den aktuellen Stand im Herbst 2015:

Planungsstab der Koordinierungsstelle

Der Planungsstab ist der Ort, an dem sich die zentralen Gestaltungspartner der Jugendstrategie 2015-2018 austauschen und vernetzen. Darüber hinaus berät und unterstützt er die Koordinierungsstelle.

Das Gremium kam im Herbst zweimal (14./15.10.2015 sowie am 17.11.2015) zusammen. Am 17.11. fand außerdem eine gemeinsame Sitzung mit der Bund-Länder-AG zur Umsetzung der EU-Jugendstrategie statt. Auf der Tagesordnung der beiden Sitzungen standen der Prozess „Jugendgerechte Kommunen“, die geplante Werkzeugbox, die Jugendworkshops und die aktuellen Onlinemagazine der Koordinierungsstelle. Mit Blick auf die gesamte Jugendstrategie ging es u. a. um deren Weiterentwicklung, Konturierung und Schärfung sowie rückblickend um die Auftaktveranstaltung im Juli 2015. Darüber hinaus wurden die anstehenden Aktivitäten zum 16. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag, die Verbindungslinien zwischen Eigenständiger Jugendpolitik und Umsetzung der EU-Jugendstrategie, die Entwicklung eines Jugend-Checks sowie die AG „Jugend gestaltet Zukunft“ im Rahmen der Demografiestrategie der Bundesregierung thematisiert. Die nächste Sitzung wird am 19.2.2016 stattfinden.

Begleit- und Peer-Learning-Prozess „Jugendgerechte Kommune“

Aus 48 Interessensbekundungen wählte der Planungsstab 16 Referenzkommunen für den dreijährigen Begleit- und Peer-Learning-Prozess der Koordinierungsstelle unter dem Motto „Jugendgerechte Kommunen“ aus. Vertreten sind alle Bundesländer; mit dabei sind sowohl Mittel- und Großstädte als auch Landkreise und kreisangehörige Gemeinden sowie alternative Zusammenschlüsse. Sie sind in Bezug auf ihr jugendpolitisches Profil und ihre Zielvorstellungen vielfältig zusammengesetzt – Kommunen, die sich erst auf den Weg gemacht haben, wurden gleichermaßen wie solche, die bereits über ein ausgeprägtes jugendpolitisches Profil verfügen, in die Auswahl einbezogen.

Am 25./26.11.2015 fand in Berlin das Auftaktseminar für den Peer-Learning-Prozess statt. Eine Mischung aus Fachvorträgen und Diskussionsformaten bot eine gute Grundlagen für die Arbeit in den nächsten Jahren (Schwerpunkte: Jugend als eigenständige Lebensphase – Abgrenzung von Kinder- und Familiengerechtigkeit – Merkmale jugendgerechter Kommunen – Jugendhilfeplanung – Jugendhilfeausschuss – Jugendberichterstattung – Herausforderungen, Erfahrungen, Erwartungen und Ziele). Besonders hervorzuheben ist, dass gemischte Teams aus Fachkräften und Jugendlichen teilnahmen.

Im ersten Halbjahr 2016 folgen auf Grundlage von Ist-Stand-Analysen die spezifischen Prozessplanungen vor Ort. Zentrales Merkmal dieser Prozesse ist, dass es nicht „nur“ um mehr Jugendbeteiligung geht, sondern um eine stärkere, ressortübergreifende Ausrichtung des politischen und gesellschaftlichen Handelns an den Interessen und Bedürfnissen junger Menschen zwischen 12 und 27 Jahren. Begleitet von vier weiteren gemeinsamen Seminaren und Vor-Ort-Terminen soll es bis zum Sommer 2018 konkrete Ergebnisse in jeder Kommune zu berichten geben. Eine erste Zwischenbilanz ist im Rahmen des 16. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetages (DJHT) geplant.

Der Prozess „Jugendgerechte Kommune“ kann über www.jugendgerecht.de verfolgt werden – die Koordinierungsstelle hofft, für möglichst viele Kommunen Referenzen herstellen zu können. Darüber hinaus steht sie allen Kommunen als Ansprechpartner in Sachen Eigenständige Jugendpolitik zur Verfügung.

Werkzeugbox „Jugend gerecht werden“

Die geplante Werkzeugbox der Koordinierungsstelle soll unter dem Titel „Jugend gerecht werden“ in digitaler Form in die Angebote der Webseite www.jugendgerecht.de integriert werden. Sie soll Impulse setzen, Argumente für jugendgerechtes Handeln liefern und konkrete Werkzeuge vermitteln, um Kommunen jugendgerechter zu gestalten.

Die Inhalte sollen jeweils für drei Zielgruppen (Kommunalpolitik, Fachkräfte, Jugendliche) aufbereitet und damit nutzbar gemacht werden. Die Inhaltskategorien wurden auf „Strategien & Konzepte“ sowie „Methoden & Instrumente“ zugespitzt. Als erstes Themenfeld soll „Jugendbeteiligung“ umgesetzt werden, weitere Themen sollen folgen und die Werkzeugbox erweitern. Die Werkzeugbox soll in 2016 online verfügbar werden.

Jugendworkshops der Koordinierungsstelle

Die Jugendworkshops der Koordinierungsstelle sind als Gelegenheiten konzipiert, um Diskussionen im Rahmen der Jugendstrategie zweimal jährlich mit jungen Menschen aus ganz Deutschland rückzukoppeln. Es wird angestrebt, eine möglichst hohe Vielfalt an jugendlichen Lebensrealitäten durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer abzubilden. Die Jugendworkshops sind nicht repräsentativ, sondern vielmehr als Ergänzung zu den übrigen Beiträgen junger Menschen zur Jugendstrategie zu verstehen.

Der mittlerweile zweite dieser Workshops fand vom 16. bis 18. Oktober 2015 zum Thema „Schaut doch mal hin! Wir sind anders, als ihr denkt! – Unser Image in Medien, Politik und Gesellschaft“ in Berlin statt. An dem heterogen zusammengesetzten Workshop nahmen 21 Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren teil. Die Dokumentation des Workshops wird demnächst auf www.jugendgerecht.de verfügbar sein.

Zum Hintergrund: Die AGJ/Koordinierungsstelle hat in der AG „Jugend gestaltet Zukunft“ im Rahmen der Demografiestrategie der Bundesregierung eine sogenannte Themenpatenschaft für das Thema „Jugendbilder / Darstellung und Wahrnehmung junger Menschen in der Öffentlichkeit“ übernommen. Die Ergebnisse des Jugendworkshops werden in diese AG mit einfließen, dokumentiert sowie online veröffentlicht werden. Zur Darstellung und Wahrnehmung von Jugendlichen in Medien und Politik will die Koordinierungsstelle auf Basis einer eigenen Exploration und der Ergebnisse des Jugendworkshops Expertisen bzw. Analysen beauftragen. Diese wiederum sollen Grundlage für einen Fakten-Check sein.

Konturierung und Schärfung der Jugendstrategie 2015-2018

„Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft" – unter diesem Motto stellt das BMFSFJ seine Jugendpolitik neu auf. Ein derzeit in Abstimmung befindliches Rahmenkonzept für die Jugendstrategie bildet die Grundlage für die Weiterentwicklung, Konturierung und Schärfung der Strategie bis Mitte 2016. Das Rahmenkonzept sieht folgende Struktur vor: Jugend als eigenständige Lebensphase – Herausforderungen, Interessen und Bedürfnisse zwischen 12 und 27; Zentrale Ziele; Anforderungen; Arenen & Akteure; Handlungsfelder; Maßnahmen & Programme, (Zwischen-)Bilanzen & Perspektiven.

Auftaktveranstaltung zur Jugendstrategie

Zur Auftaktveranstaltung am 9. Juli 2015 begrüßten das Bundesjugendministerium und die Koordinierungsstelle in Kooperation mit dem Bundesjugendkuratorium 280 Gäste in Berlin. Die Koordinierungsstelle hat zwischenzeitlich die Tagungsdokumentation vorgelegt. Auf 66 Seiten können alle Reden, Vorträge und Foren noch einmal in Ruhe nachgelesen werden.

Aktivitäten beim 16. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT)

Im Fachprogramm des 16. DJHT soll das Themenfeld „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ eingeführt werden, um entsprechende Angebote auszuweisen. Die AGJ lädt in der Ausschreibung der DJHT-Fachveranstaltungen explizit dazu ein, Veranstaltungen zur Thematik anzubieten.
Die Koordinierungsstelle produziert einen Flyer zur gezielten Bewerbung dieser Angebote. Zugehörige Themenbereiche sind: Jugendstrategie „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“, Jugendbeteiligung, Eigenständige Jugendpolitik als Politikansatz, Jugend-Check, Jugend im demografischen Wandel, 15. Kinder- und Jugendbericht, geplante Mobilitätsinitiative des BMFSFJ (geteiltes Thema mit Europa), Umsetzung der EU-Jugendstrategie (geteiltes Thema mit Europa).

Die Koordinierungsstelle veranstaltet max. drei Fachveranstaltungen selbst:
•    Fachforum zur Jugendstrategie (Zwischenbilanz), in Kooperation mit dem BMFSFJ
•    Fachforum zu jugendgerechten Kommunen, unter Beteiligung der Referenzkommunen
•    Fachforum zur Darstellung und Wahrnehmung von Jugendlichen

Auf der Fachmesse will die Koordinierungsstelle einen Stand zur Jugendstrategie 2015-2018 anbieten. Dieser Stand soll in direkter Nachbarschaft zu den Ständen des BMFSFJ und der AGJ stehen. Nach der Eröffnung des 16. DJHT ist ein Dialog von Bundesministerin Schwesig mit Jugendlichen im Stand der Koordinierungsstelle vorgesehen.

Zum 16. DJHT sollen folgende neue Produkte vorgelegt werden:
•    Broschüre zu jugendgerechten Kommunen mit Merkmalen, Portraits der Referenzkommunen und einer Zwischenbilanz des Prozesses „Jugendgerechte Kommunen“
•    Broschüre zur Jugendstrategie und geeignete Produkte zur Kommunikation
•    Dokumentation Innovationsfonds 2014-2016 (Portraits der 42 geförderten Projekte)
•    aktualisierte Flyer, weitere Materialien und Giveaways.

AG „Jugend gestaltet Zukunft“ im Rahmen der Demografiestrategie der Bundesregierung

Die Bundesregierung reagiert auf die demografischen Entwicklungen u. a. mit ihrer Demografiestrategie. Der Fokus liegt dabei auf familien-, arbeits-, und sozialpolitischen Themen. Mit der Arbeitsgruppe „Jugend gestaltet Zukunft“ wird die Stimme der Jugendlichen (insbesondere aus dem ländlichen Raum) in den Dialogprozess eingebracht; Ziel der AG sind Handlungsempfehlungen für eine jugendgerechte Demografiepolitik. Die Arbeitsgruppe arbeitet mit vier Modelllandkreisen (Friesland, Kyffhäuserkreis, Vorpommern-Rügen, Lichtenfels) zusammen.

Jugendbeteiligung an dem Prozess wird in Kooperation mit dem Deutschen Bundesjugendring und der Leuphana Universität Lüneburg realisiert. Das Projekt „Ichmache>Politik|Demografie“ (DBJR) lädt junge Menschen dazu ein, sich off- und online mit dem demografischen Wandel auseinanderzusetzen und  bringt diese Positionen dann in die AG ein. Darüber hinaus sorgt das Projekt „Jugend-Demografie-Dialog“ (Leuphana Universität Lüneburg) mit Jugendkonferenzen und anderen Formaten in den Modelllandkreisen für die Beteiligung junger Menschen. Das erste Zusammentreffen der AG mit Jugendlichen aus der Region fand im April 2015 im Landkreis Friesland statt, das zweite am 19./20. November 2015 im Kyffhäuserkreis. Die Interessen und Bedürfnisse der Jugendlichen fließen in die Empfehlungen der AG ein.

Bislang hat die AG ein Papier unter dem Titel „Demografiepolitik mit Jugendlichen gestalten. Handreichung zur Berücksichtigung der Belange von Jugendlichen in der Demografiestrategie der Bundesregierung“ erarbeitet, das an die anderen Arbeitsgruppen gerichtet ist.

Entwicklung eines Jugend-Checks

Die Bundesregierung will in der aktuellen Legislaturperiode einen Jugend-Check entwickeln, um Maßnahmen auf ihre Vereinbarkeit mit den Interessen der jungen Generation zu überprüfen. Bei diesem im Koalitionsvertrag verankerten Vorhaben arbeitet das Bundesjugendministerium eng mit dem DBJR, dem BJK, dem DJI, der AGJ und der Koordinierungsstelle zusammen. Mittlerweile haben sechs Workshops stattgefunden.

Gemeinsames Ziel ist ein wirksames Instrument, das politische Vorhaben und Maßnahmen daraufhin überprüft, welche Auswirkungen sie auf die Lebenslagen junger Menschen haben. Dabei geht es um die Folgenabschätzung von Gesetzgebung ebenso wie darum, ob bzw. wie Jugendliche im Rahmen von Gesetzgebungsverfahren bzw. bei der Planung und Durchführung öffentlicher Vorhaben beteiligt wird. Neben der Prüf-Funktion soll der Jugend-Check auch einen Beitrag dazu leisten, für Jugendgerechtigkeit zu sensibilisieren.
In den bisherigen Diskussionen ist deutlich geworden, dass es sehr herausfordernd wird, die richtige Balance zwischen hohem Anspruch und alltäglicher Anwendbarkeit des Jugend-Checks zu finden. Es ist denkbar und gewollt, dass der Jugend-Check auch Anregungen für Länder und Kommunen gibt. Kernstück des Jugend-Checks sollen Kriterien bzw. Indikatoren sein, welche die Anwendung transparent und nachvollziehbar machen.

Demnächst wollen die beteiligten Akteure einen gemeinsamen Zwischenbericht vorlegen, mit dem die bisherigen Ergebnisse und offene Fragen für Politik und Fachöffentlichkeit zugänglich werden.

Verbindungslinien zwischen der Eigenständigen Jugendpolitik und der Umsetzung der EU-Jugendstrategie

Am 17. November 2015 fand die erste gemeinsame Sitzung der Bund-Länder AG zur Umsetzung der EU-Jugendstrategie und des Planungsstabs der Koordinierungsstelle statt. Auf der Tagesordnung stand neben dem gegenseitigen Kennenlernen der beiden Prozesse „Umsetzung der EU-Jugendstrategie“ und „Eigenständige Jugendpolitik“ mit ihren Zielen, Schwerpunkten und Arbeitsformen ein Arbeitspapier des BMFSFJ. Darin werden die Verbindungslinien zwischen beiden Prozessen, gemeinsame Ziele und mögliche gemeinsame Aktivitäten erörtert. Auf dieser Grundlage wurde eine gemeinsame Agenda entwickelt und diskutiert.

Die Service- und Transferstelle EU-Jugendstrategie und die Koordinierungsstelle „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ sind nun gebeten, auf Grundlage dieser Agenda einen gemeinsamen Arbeitsplan zu erstellen, der beiden Gremien vorgelegt und im jährlichen Zusammentreffen auf Fortschritte überprüft und neu bewertet werden soll.

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