Steckbriefe zu den 16 Referenzkommunen
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Baden-Württemberg: Nachhaltigkeitsregion FÜNF G
20.836 Einwohnerinnen und Einwohner
220 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer
1.438 Jugendliche (6,9%)
Die Nachhaltigkeitsregion „FÜNF G” in Baden-Württemberg ist ein Zusammenschluss von fünf Gemeinden (Aldingen, Denkingen, Frittlingen, Deißlingen, Wellendingen) mit jeweils ca. 2.000 bis 8.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Wie in fast allen kleineren und eher ländlich geprägten Kommunen wird deren Zukunftsfähigkeit stark davon abhängen, inwieweit es gelingt, der Abwanderung der jungen Erwachsenen in die Ballungsräume entgegen zu wirken. Das Thema Jugendgerechtigkeit mehr in den Fokus der kommunalen Entscheidungsprozesse zu rücken, eine höhere Identifikation der Jugendlichen mit ihrer Gemeinde zu schaffen und sie aktiver an Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen zu beteiligen, könnte ein erfolgversprechender Ansatz zu einer nachhaltigen Entwicklung im ländlichen Raum sein.
Für die Gestaltung dieses Prozesses erhofft sich die Nachhaltigkeitsregion Impulse und Strategien aus dem Prozess „Jugendgerechte Kommunen“.
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Bayern: Stadt Fürth
124.401 Einwohnerinnen und Einwohner
1959 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer
20.204 Jugendliche (16%)
Fürth ist eine Großstadt inmitten der Metropolregion Nürnberg. In der kommunalen Jugendpolitik wurden bereits Ziele und Instrumente zum Aufbau einer partizipativen und eigenständigen Jugendpolitik entwickelt. Fürth hat sich als Referenzkommune beworben, um die unterschiedlichen Initiativen und Formate miteinander zu verknüpfen, sie weiterzuentwickeln und zu verstetigen. Diese weiterführende Konzeption soll als ein Kernelement von Jugendhilfeplanung im Feld der Jugendhilfe etabliert und als Querschnittsaufgabe in der Kommune verankert werden.
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Berlin: Bezirk Tempelhof-Schöneberg
335.767 Einwohnerinnen und Einwohner
6.324 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer
55.740 Jugendliche (16,5%)
Der Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg ist 2001 im Rahmen der Verwaltungsreform durch die Fusion der bisherigen Bezirke Tempelhof und Schöneberg entstanden.
Die Beteiligungsrechte von Jugendlichen zu stärken, ist seit Jahren ausgewiesenes Ziel der Jugendarbeit im Bezirk. Nur wer mit einbezogen wird, kann auch gesellschaftlich aktiv und wirksam werden.
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Brandenburg: Stadt Finsterwalde
17.000 Einwohnerinnen und Einwohner
220 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer
1.947 Jugendliche (11,5%)
Die Stadt Finsterwalde möchte, dass sich Jugendliche mit ihrem unvoreingenommen Blick auf die Dinge an der Gestaltung ihres Lebensumfeldes aktiv beteiligen. Sie sollen für eine aktive Mitarbeit begeistert werden und Perspektiven eröffnet bekommen.
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BRemen: STADT Bremerhaven
115.827 Einwohnerinnen und Einwohner
1.160 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer
20.795 Jugendliche (18%)
Die Stadt Bremerhaven will die Beteiligungsrechte von Jugendlichen in ihren Einrichtungen und Diensten verstetigen und junge Menschen dazu ermutigen, ihre Anliegen in Gesellschaft und Politik einzubringen. Die Beteiligung von Jugendlichen soll in ganz Bremerhaven in allen Phasen der Stadtplanung und Stadtentwicklung dauerhaft weitergeführt werden.
Mit der Entwicklung eines jugendpolitischen Leitbilds "Jugendgerechte Kommune" sollen die Potentiale und Chancen, die unsere Gesellschaft mit einer starken Jugend erhält, sichtbar gemacht und kontinuierlich im Bewusstsein der Gesellschaft gehalten werden.
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Hamburg: Bezirk Hamburg-Nord
294.479 Einwohnerinnen und Einwohner
5.100 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer
51.640 Jugendliche (17,5%)
Der Bezirk Hamburg- Nord wird das Projekt „Jugendgerechte Kommune“ im Stadtteil Barmbek-Nord umsetzen. Barmbek-Nord ist ursprünglich ein Arbeiterstadtteil, der sich seit einigen Jahren in einem dynamischen Veränderungsprozess befindet. Neben zahlreichen Menschen mit Migrationshintergrund und schwächeren Einkommensverhältnissen leben hier durch vermehrten Wohnungsneubau zunehmend auch wohlhabendere Familien. Zudem befinden sich seit Kurzem zwei Flüchtlingsunterkünfte zentral im Stadtteil.
Ziel ist, mit partizipativen Elementen möglichst viele junge Menschen schicht- und kulturübergreifend zu erreichen und an der Stadtteilentwicklung zu beteiligen. Eine besondere Herausforderung stellt sich in Hamburg durch den flächendeckend eingeführten Ganztagsschulbetrieb, der die Lebensabläufe der Zielgruppe erheblich verändert hat.
Es gibt in Barmbek-Nord ein gutes Netzwerk von Stadtteil-Akteuren, die neben der Fachbehörde und dem Landesjugendring an der Entwicklung und Durchführung des Projektes teilhaben werden.
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Hessen: Stadt Dreieich
44.000 Einwohnerinnen und Einwohner
752 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer
6.341 Jugendliche (14%)
Dreieich liegt 20 Kilometer südlich von Frankfurt am Main. Die Kommune setzt sich aus fünf Ortsteilen zusammen, die sich in ihrer Charakteristik teils stark unterscheiden. So gibt es mehrere kleine, ländliche Ortsteile, aber auch Gegenden mit eher urbanem, multikulturellem Charakter.
Im Moment bereitet die Stadt die Einrichtung eines Jugendparlamentes vor, nachdem zuvor jahrelang ein Jugendforum das Mittel der Wahl zur politischen Partizipation von Jugendlichen war.
Die Stadt Dreieich verspricht sich von der Teilnahme am Prozess „Jugendgerechte Kommunen“ eine Unterstützung bei der Etablierung des neuen Jugendparlamentes als effektives und eigenständiges jugendpolitisches Gremium.
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Mecklenburg-Vorpommern: Hansestadt Rostock
204.637 Einwohnerinnen und Einwohner
1.125 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer
38.379 Jugendliche (18,8%)
Die Hansestadt Rostock hat den Anspruch, eine weltoffene, kinder-, jugend- und familienfreundliche Stadt für ihre Einwohner und Einwohnerinnen zu sein. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, gilt es, vor allem demografische Veränderungen stärker in den Fokus zu rücken. Unter Beteiligung junger Menschen sollen die vorhandenen Strukturen analysiert, stärker verknüpft und ausgebaut werden.
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Niedersachsen: Landeshauptstadt Hannover
528.879 Einwohnerinnen und Einwohner
2.600 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer
99.844 Jugendliche (19%)
In Hannover sind knapp 20 Prozent der Stadtgesellschaft zwischen 12 und 27 Jahren alt. Viele der jungen Menschen engagieren sich in unterschiedlichen Jugendverbänden und Jugendszenen. Es gibt eine Vielzahl von Beteiligungsprojekten und Partizipationsformen in vielfältigen Einrichtungen.
Mit dem Ziel, die Interessen und Bedarfe junger Menschen noch stärker in der Kommunalpolitik zu verankern und in den öffentlichen Blick zu rücken, möchte die Stadt Hannover sich unter dem Motto „Jugend lebt Stadt“ auf den Weg zu einer jugendgerechten Kommune machen.
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Nordrhein-Westfalen: Kreis Steinfurt
437.127 Einwohnerinnen und Einwohner
242 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer
78.748 Jugendliche (18%)
Die Einwohnerinnen und Einwohner im Kreis Steinfurt leben in insgesamt 24 Kommunen mit jeweils zwischen 6.300 und 76.000 Menschen. Die vier größten Städte Rheine, Ibbenbüren, Emsdetten und Greven haben ihr je eigenes Jugendamt. Der Kreis Steinfurt ist ein ländlicher, im Strukturwandel befindlicher Raum, in dem Landwirtschaft, Bergbau und traditionelle Industriezweige noch einen hohen Stellenwert haben.
Mit der Teilnahme am Prozess „Jugendgerechte Kommunen“ möchte der Kreis Steinfurt Jugendlichen eine kontinuierliche und institutionalisierte Mitbestimmung ermöglichen, altersangemessene und methodisch geeignete Formen der Beteiligung entsprechend der jeweiligen Zielgruppe einsetzen und Jugendliche bei Entwicklungen und Veränderungen in ihrem Sozialraum beteiligen.
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Rheinland-Pfalz: Stadt Trier
108.041 Einwohnerinnen und Einwohner
117 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer
25.392 Jugendliche (23,5%)
Die Universitätsstadt Trier wird nach demografischen Prognosen weiter wachsen. Sie möchte die Interessen Jugendlicher und junger Erwachsener ausreichend in politischen Meinungsbildungsprozessen berücksichtigen. Hierzu möchte Trier eine Eigenständige Jugendpolitik verwaltungsintern und in den politischen Gremien stärker verankern.
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Saarland: Landkreis Merzig-Wadern
103.135 Einwohnerinnen und Einwohner
185 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer
17.447 Jugendliche (17%)
Der Landkreis Merzig-Wadern beschäftigt fünf Jugendpflegerinnen in verschiedenen Jugendbüros. Diese Jugendbüros sind in den Sozialräumen des Landkreises (Beckingen, Losheim am See, Merzig, Perl-Mettlach, Wadern-Weiskirchen) angesiedelt – wodurch die Jugendpflegerinnen nah an den Jugendlichen und den jeweiligen Entscheidungsträgern vor Ort sind. Auf diese Weise können individuelle Bedarfe vor Ort evaluiert und ein niedrigschwelliger Zugang zu den Jugendlichen geschaffen werden.
Die Jugendpflegerinnen machen eigene pädagogische Angebote, beraten zu allen Themen der Jugendarbeit sowie des Jugendschutzes und qualifizieren Ehrenamtliche. Darüber hinaus bearbeiten sie die Förderung der außerschulischen Jugendarbeit und begleiten die über 30 selbstverwalteten Jugendclubs im Landkreis Merzig-Wadern.
Diese strukturellen Voraussetzungen sind geeignet, Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche und junge Erwachsene früh zu erkennen und entsprechende Vernetzungen herzustellen. Ziel ist, Jugendbeteiligung als festen Bestandteil in den Sozialräumen zu institutionalisieren z. B. durch die Etablierung „Runder Tische“. Diese Angebote sollen als feste Foren zur Interessensvertretung junger Menschen in Kooperation mit Städten und Gemeinden, unter Einbindung der politischen Jugendorganisationen, etabliert werden.
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Sachsen: Stadt Leipzig
551.870 Einwohnerinnen und Einwohner
1.855 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer
87.138 Jugendliche (16%)
Jugendgerechtigkeit genießt in Leipzig seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert. Ziel ist, jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, Veränderungen in ihrer Lebenswelt mitzugestalten und sich kontinuierlich für die Entfaltung einer demokratischen Stadtgesellschaft zu engagieren.
Um Unterstützung zu erfahren innerhalb des Prozesses, die Interessen und Bedarfe junger Menschen handlungsleitend in der Kommune zu verankern und die Potentiale kommunaler Jugendbeteiligung noch intensiver zu nutzen, engagiert sich die Stadt Leipzig im Prozess „Jugendgerechte Kommunen“.
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Sachsen-Anhalt: Stadt Naumburg (Saale)
34.132 Einwohnerinnen und Einwohner
263 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer
4.530 Jugendliche (13%)
Die Stadt Naumburg mit ihren 31 Ortsteilen liegt im Süden Sachsen-Anhalts. Eine große Herausforderung besteht darin, Jugendliche dabei zu unterstützen, sich im Miteinander der Generationen einzubringen. Dem will sich die Stadt auf dem Weg zur „Jugendgerechten Kommune“ proaktiv stellen. Neben der Entwicklung zu mehr Kinder- und Familienfreundlichkeit als bedeutsamer Standortfaktor will die Stadt auch den Sichtweisen der Jugendlichen größere Bedeutung beimessen. Sie in Gestaltungsprozesse aktiv einzubeziehen, sie als Expertinnen und Experten in eigener Sache anzuerkennen sowie Raum für ihre Anliegen zu gewährleisten, ist dabei die Zielsetzung.
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Schleswig-Holstein: Stadt Bad Segeberg
17.000 Einwohnerinnen und Einwohner
899 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer
1.400 Jugendliche (8%)
Durch den Paragraphen §47f der schleswig-holsteinischen Gemeindeordnung wird Beteiligung von Jugendlichen an sie betreffenden politischen Entscheidungen gefordert.
Die Stadt Bad Segeberg möchte unter der Federführung des Bürgermeisters gemeinsam mit den Jugendlichen ihrer Stadt die Leitlinien der Eigenständigen Jugendpolitik umsetzen. Langfristig sollen die Kommunikation zwischen der Stadt und den Jugendlichen verbessert sowie die Beteiligungsmöglichkeiten erweitert werden. Die Stadt Bad Segeberg arbeitet bei der Realisierung des Projektes mit dem Verein für Jugend- und Kulturarbeit im Kreis Segeberg e. V. zusammen.
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Thüringen: Landkreis Sömmerda
70.537 Einwohnerinnen und Einwohner
87 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer
8.027 Jugendliche (11,4%)
Der Landkreis Sömmerda befindet sich im Nordosten des Bundeslandes Thüringen und ist geprägt von einer ländlichen Struktur.
In den kommenden Jahren sollen geeignete und nachhaltige Verfahren und Strukturen von Jugendbeteiligung geschaffen werden. Eine „Jugendpolitische Strategie“ soll zukünftig Teil einer integrierten kommunalen Planung werden.
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