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Jugend ist relevant! Interview mit Ioana Nescovici zum jugend-audit #1

(c) Ioana Nescovici

Ioana Nescovici ist Jugendparlamentarierin aus Trier, einer der Referenzkommunen im Prozess "Jugendgerechte Kommune". Neben ihrem Engagement für Jugendthemen in Trier und Rheinland-Pfalz war sie im Mai 2018 als Teilnehmerin beim jugend-audit #1 in Berlin dabei. Im Interview schildert sie ihre Sicht auf die Ergebnisse der Veranstaltung und wirft einen Blick in die Zukunft: Was könnte der Jugend-Check im besten Falle alles erreichen?

Was habt ihr erarbeiten können?

Das Kompetenzzentrum Jugend-Check (KomJC) lud uns, die 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jugendaudits, mit dem Vorsatz ein, uns in Workshops zu verschiedenen Themen, wie „Politik und Gesellschaft“ oder „Bildung und Arbeit“, zum Denken über Jugendgerechtigkeit anzuregen. Zudem sollten wir das angewendete Prüfverfahren verstehen und selbst beurteilen ob wir es für sinnvoll erachten, aber auch um kritisch anzusprechen was dem Jugend-Check fehlt. Festgestellt haben wir, z.B., dass „Nachhaltigkeit“ fehlt, da das KomJC bisher nur temporär existiert und nur mit Förderung fortbestehen kann, aber auch, dass das Jugend-Check bisher nicht gesetzlich verankert ist und dadurch nur eine Beratung für die jeweiligen Ministerien bereitstellt und in keinem Fall eine Verpflichtung ist, die jugendrelevanten Auswirkungen zu beachten und die Gesetzesvorlage dementsprechend zu ändern.

Du bist als Jugendparlamentarierin in der Referenzkommune Trier am Prozess „Jugendgerechte Kommune“ beteiligt. Was kann sich eine Stadt wie Trier vom Jugend-Check auf Bundesebene abschauen?

Meiner Meinung nach kann Trier vor allem von den Beratungsangeboten des KomJC profitieren. Wenn man es schafft das Prüfraster an unsere Kommunalen Bedingungen vor Ort anzupassen, dann kann es gelingen ein Konzept zu erstellen um Stadtratsanträge auf Jugendrelevanz zu prüfen. Dafür sind allerdings sowohl personelle als auch finanzielle Voraussetzungen zu erfüllen.

Was könnte mit dem Jugend-Check in zehn Jahren erreicht werden, wenn alles gut läuft?

In Deutschland leben ca. 8,7 Millionen Jugendliche, welche ein Zehntel der Bevölkerung darstellen. Heute erst wird die Jugend als eigenständige Lebensphase wahrgenommen und gewinnt dadurch an Relevanz. Das KomJC zeigt beabsichtigte Wirkungen und unbeabsichtigte Nebenwirkungen, um dadurch die Politik auf unsere Lebenslagen und Interessen aufmerksam zu machen. In zehn Jahren kann dies zu einem verbesserten Dialog zwischen den Jugendlichen und den Politikern führen, also zu einer Sensibilisierung für das Thema Jugendpolitik, aber auch dazu, dass das Einbinden von Jugendlichen und das Beachten derer Belangen zur Selbstverständlichkeit führt.

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