Wichtige Schritte voran: Aktuelles aus der Jugendstrategie
15.03.2016
Nach dem Winter 2015/2016 gibt es viel Neues aus der Jugendstrategie „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft“ und ihren Einzelvorhaben zu berichten. Im Folgenden ein ausführlicher Überblick:
Planungsstab der Koordinierungsstelle
Unser Begleitgremium kam am 19. Februar 2016 zu seinem sechsten Treffen zusammen. Auf der Tagesordnung standen vor allem die ersten Meilensteine in unserem Prozess „Jugendgerechte Kommunen“, unsere Angebote beim 16. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT), die Arbeit der AG „Jugend gestaltet Zukunft“ im Rahmen der Demografiestrategie der Bundesregierung, die Fortschritte bei der Entwicklung eines Jugend-Checks sowie der Start der Online-Beteiligungsplattform „jugend.beteiligen.jetzt“.
Die nächste Sitzung des Planungsstabs findet am 22. April 2016 statt.
Zum Hintergrund: Der Planungsstab ist der Ort, an dem sich die zentralen Gestaltungspartner der Jugendstrategie 2015-2018 austauschen und vernetzen. Darüber hinaus berät und unterstützt er die Koordinierungsstelle.
Prozess „Jugendgerechte Kommune“
Im ersten Halbjahr 2016 führt die Koordinierungsstelle mit allen 16 Referenzkommunen jeweils vor Ort eine Ist-Stand-Analyse durch. Vorbereitend wurden ein Orientierungsrahmen sowie umfangreiche Leitfragen verschickt, die mit den Akteuren vor Ort diskutiert werden. Die Antworten dienen der systematischen Feststellung von Handlungsbedarfen und der gemeinsamen Verabredung von Zielen. Anfang März fanden bereits die ersten – durchweg erfolgreichen – Termine in der Stadt Finsterwalde, im Landkreis Sömmerda, in der Stadt Fürth und in der Nachhaltigkeitsregion FÜNF G (ein Zusammenschluss der Gemeinden Aldingen, Denkingen, Deißlingen, Wellendingen und Frittlingen) statt. Dabei bestätigte sich, dass sich die Kommunen sowohl in Sachen jugendpolitischer Ist-Stand als auch bei den Handlungsbedarfen stark unterscheiden. Wir freuen uns, bis Juni mit allen 16 Kommunen Fahrpläne für den Weg zum gleichen Ziel – mehr Jugendgerechtigkeit vor Ort – zu erstellen.
Das zweite Seminar mit den Referenzkommunen findet am 20./21. Juni 2016 in Hannover statt, der Schwerpunkt liegt auf dem Thema Jugendbeteiligung. Vorgeschaltet ist am gleichen Ort am 18./19. Juni der dritte Jugendworkshop der Koordinierungsstelle mit Jugendlichen aus den Referenzkommunen. Das dritte gemeinsame Seminar der Referenzkommunen wird am 23./24. November 2016 in Berlin durchgeführt.
Aktivitäten beim 16. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag
Die Planungen der Koordinierungsstelle für den 16. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag wurden zwischenzeitlich weiter konkretisiert. So stehen jetzt die drei Fachforen fest:
- Fachforum I (in Kooperation mit dem Bundesjugendministerium): „Handeln für eine jugendgerechte Gesellschaft – Zwischenbilanz zur Jugendstrategie 2015-2018“
- Fachforum II: „16 Wege zu jugendgerechten Kommunen – ein Zwischenstand“
- Fachforum III: „,Die Jugend von heute’: Jugendbilder in der Öffentlichkeit“
Darüber hinaus ist die Koordinierungsstelle Kooperationspartner der Service- und Transferstelle EU-Jugendstrategie bei deren Fachforum mit dem Titel „Neue Jugendpolitiken: Jugendstrategien im europäischen Vergleich“.
Im Rahmen der Fachmesse betreibt die Koordinierungsstelle einen Stand zur Jugendstrategie mit ihren Einzelvorhaben. Ein Höhepunkt dort wird ein Gespräch der Bundesjugendministerin Manuela Schwesig mit Jugendlichen sein.
AG „Jugend gestaltet Zukunft“ im Rahmen der Demografiestrategie der Bundesregierung
Die Bundesregierung reagiert auf die demografischen Entwicklungen u. a. mit ihrer Demografiestrategie. Der Fokus liegt dabei auf familien-, arbeits-, und sozialpolitischen Themen. Mit der Arbeitsgruppe „Jugend gestaltet Zukunft“ wird die Stimme der Jugendlichen (insbesondere aus dem ländlichen Raum) in den Dialogprozess eingebracht; Ziel der AG sind Handlungsempfehlungen für eine jugendgerechte Demografiepolitik, die im Frühjahr 2017 vorgelegt werden. Die Arbeitsgruppe arbeitet mit vier Modelllandkreisen (Friesland, Kyffhäuserkreis, Vorpommern-Rügen, Lichtenfels) zusammen.
Anfang März tagte die AG im Landkreis Lichtenfels (Bayern) und traf dort mit Jugendlichen zusammen, die in einer Jugendkonferenz Ideen und Vorschläge für ihren Landkreis zusammengetragen hatten.
Für einen der Themenschwerpunkte der Handlungsempfehlungen – Jugendbilder in der Öffentlichkeit – gibt die Koordinierungsstelle derzeit zwei Expertisen in Auftrag. Sie sollen Aufschluss geben über die Darstellung und Wahrnehmung von Jugendlichen in Politik und Medien.
Entwicklung eines Jugend-Checks
Die Bundesregierung will in der aktuellen Legislaturperiode einen Jugend-Check entwickeln, um Maßnahmen auf ihre Vereinbarkeit mit den Interessen der jungen Generation zu überprüfen. Bei diesem im Koalitionsvertrag verankerten Vorhaben arbeitet das Bundesjugendministerium eng mit dem Deutschen Bundesjugendring, dem Bundesjugendkuratorium, dem Deutschen Jugendinstitut, der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ und der Koordinierungsstelle zusammen. Mittlerweile haben sechs Workshops stattgefunden.
Der Zwischenbericht des Workshopteams zur Entwicklung des Jugend-Checks wurde inzwischen veröffentlicht und wird aktuell in diversen Gremien diskutiert. Das Bundesjugendministerium sieht den Zwischenbericht als gute Grundlage für die nun beginnende Realisierungsphase. Dabei soll der Jugend-Check an vier Gesetzesvorhaben beispielhaft getestet und gesetzlich verankert werden.
Das Workshopteam wird in Zukunft als Forum zum weiteren Fachaustausch dienen und federführend an der Entwicklung der Prüfkriterien arbeiten.
Am 15. Juni 2016 findet eine Informationsveranstaltung zum Jugend-Check im Bundesjugendministerium statt.
jugend.beteiligen.jetzt
Das Gemeinschaftsprojekt „jugend.beteiligen.jetzt – für die Praxis digitaler Partizipation“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, des Deutschen Bundesjugendrings und IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland ist das jüngste Einzelvorhaben in der Jugendstrategie des BMFSFJ. Mehr Infos zum Projekt gibt es hier.
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